Sie befinden sich hier

Inhalt

Mannheimer Reallabore

Bei der Förderung von Innovationen spielen Reallabore eine entscheidende Rolle, insbesondere in der Medizintechnik. Sie bieten eine praxisnahe Umgebung, in der neue Technologien und Verfahren unter realen Bedingungen getestet werden können. Potenzielle Herausforderungen können so frühzeitig identifiziert werden, bevor Innovationen in den regulären Betrieb eingeführt werden. In der Medizintechnik, wo Sicherheit und Effizienz oberste Priorität haben, sind solche Testumgebungen von unschätzbarem Wert. Zudem fördern Reallabore die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl an Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen sowie den Austausch mit Endnutzer:innen, was zu patientenzentrierten und nachhaltigeren Lösungen führt.

Die Reallabore in Mannheim sind an unterschiedlichen Ins­titutionen verortet, aber fußläufig miteinander verbunden und unter dem Dach der INSPIRE-Plattform vernetzt. Während das M²AXI Usabi­lity Labor zur Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg gehört, ist das INSPIRE Living Lab direkt dem Uni­versitätsklinikum Mannheim zugehörig. Der Hybrid-OP sowie TEDIAS befinden sich ebenfalls auf dem Campus der Universitäts­medizin Mannheim, sind aber am Fraunhofer IPA angesiedelt. Das AI4U Reallabor ist am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit verortet.

Durch die verschiedenen Trägerschaften und Zugehörigkeiten sind die organisatorischen und inhaltlichen Ausrichtungen in den einzelnen Testumgebungen unterschiedlich, sprechen jedoch gerade dadurch Produktentwicklungen in unterschiedlichen Reifegraden und Settings sowie diverse Forschungsfragestellun­gen an. Die gegenseitige Unterstüt­zung in der Zusammenarbeit mit den Startups, KMU und Firmen unter den einzelnen Reallaboren ist somit ohne Konkurrenz möglich. Es können Synergieeffekte genutzt und eine langfristige Betreuung der Startups von Reallabor zu Reallabor ermöglicht werden.


AI4U am ZI Mannheim

Junge Menschen sind in besonderem Maße von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen, nehmen aber Angebote der Gesundheitsförderung nur in geringem Umfang in Anspruch. Die schnellen Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und Digitalisierung ermöglichen die Entwicklung neuer digitaler Interventionen. Das Reallabor „Künstliche Intelligenz für digitale personalisierte psychische Gesundheitsförderung“ untersucht die digitale Transformation im Gesundheitswesen anhand der neuartigen Anwendung von KI-Methoden auf ein in der realen Lebenswelt auf Person, Moment und Kontext zugeschnittenes digitales mHealth Training zur psychischen Gesundheitsförderung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Reallabor wird in transdisziplinären Projekten unter direkter Beteiligung von wichtigen Praxisakteur:innen in den Bereichen der Erziehungsberatung, schulpsychologischen Beratung, Schulsozialarbeit, Medienpädagogik und Versorgung von jungen Menschen mit Fluchterfahrung sowie einer interdisziplinären Forschungsgruppe mit Expertise in den Bereichen der Künstlichen Intelligenz, Public Mental Health, digitale Interventionen, Soziologie und partizipative Forschung durchgeführt.

  AI4U – das Reallabor KI für psychische Gesundheit

  • Entwicklung und Evaluation einer KI-basierten mHealth App
  • transdisziplinäre Projekte unter direkter Beteiligung von wichtigen Praxisakteur:innen
  • interdisziplinäre Forschungsgruppe mit Expertise in den Bereichen der Künstlichen Intelligenz, Public Mental Health, digitale Interventionen, Soziologie und partizipative Forschung

Digitale Patientenaufnahme am Fraunhofer IPA

Im Test- und Entwicklungszentrum für Digitale Patientenaufnahmesysteme TEDIAS entwickelt und erprobt ein interdisziplinäres Konsortium angeführt vom Fraunhofer IPA Systeme, um die Datenerhebung und Dokumentation bei der Patientenaufnahme effizienter zu gestalten. Hierbei wird durch eine Teilautomatisierung und eine durchgängig strukturierte Datenerhebung die Qualität und Vergleichbarkeit von Daten für eine Verwendung entlang des gesamten Folgeprozesses sichergestellt und die für die Dokumentation notwendige Zeit minimiert.

Das System besteht aus einer Basiseinheit in Form eines ergonomischen Stuhls, in den Vitalsensoren integriert sind. Diese werden durch ein zentrales System angesteuert und ausgelesen. Weiterhin erfolgt die Anleitung des Patienten durch einen Avatar und Chatbot, mit dem auch digitale Fragebögen durchgegangen werden.  Das System ist modular ausgelegt, wodurch sich Fragebögen, digitale Inhalte, Messtechnik, Avatar, aber auch Dashboard und Prozessabläufe verändern und im klinischen Setting untersuchen lassen.  Hierfür findet auch eine Übermittlung der Daten von TEDIAS an die klinischen Informationssysteme und eine Generierung von Dokumententemplates statt, wodurch der Mehrwert einer Digitalisierungsmaßnahme am realen klinischen Gesamtprozess beobachtet und bewertet werden kann.

Das Test- und Entwicklungszentrum befindet sich auf dem Gelände der Universitätsmedizin Mannheim und kann F&E Partnern im Rahmen von Entwicklungsprojekten zugänglich gemacht werden.

  TEDIAS - das Reallabor für die digitale Anamnese

  • Entwicklung und Erprobung von Lösungen für digitale Patientenaufnahmeprozesse
  • Reallabor im Entwicklungs- und Klinikbetrieb
  • Automatisierte und digitalisierte Prozesse
  • Anleitung des Patienten durch einen Avatar mit Chatbot
  • Strukturierte Datenablage und Einbindung in das Klinische Informationssystem
  • Integration von Lösungen in ein bestehendes Framework aus Fragebogen, Dashboard, Messtechnik

Hybrid OP am Fraunhofer IPA

Das Fraunhofer IPA betreibt auf dem Gelände des Universitätsklinikum Mannheim einen voll ausgestatteten experimentellen Hybrid-OP als Technologieentwicklungsplattform. Das Setup ist spiegelbildlich im Patientenbetrieb an der UMM, wodurch eine optimale Nachbildung von realen Prozessen im OP auch unter Einbeziehung von entsprechendem Fachpersonal gelingt. Der Hybrid-OP ist unter anderem mit einem röntgentauglichen OP-Tisch, OP-Beleuchtung sowie einem Siemens Artis Zeego ausgestattet, verfügt über Zugang zu PACS und moderner 5G-Infrastruktur und ermöglicht Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten an einer Vielzahl von technischen und biologischen Phantomen. Im Rahmen von Projekten im Forschungsbereich »Gesundheitstechnologien und -prozesse« des Fraunhofer IPA wird der Hybrid-OP Firmen zugänglich gemacht. Weiterhin finden dort auch Eigenentwicklungen im Bereich der Automatisierung und von Assistenzsystemen statt, die synergetisch in F&E Vorhaben einfließen.

  Hybrid-OP - das Reallabor für die Erprobung von medizintechnischen Entwicklungen und Prozessen

  • Entwicklung, Erprobung und Training von OP-Geräten, Prozeduren und Assistenzsystemen
  • Zugang zu Infrastruktur und Anwendungsexpert:innen
  • Medizingeräte, Tracking und 5G-Netzwerkstruktur
  • Videoaufnahme, Streaming und Konferenzräume

INSPIRE Living Lab am Universitätsklinikum Mannheim

MedTech-Startups und Firmen entwickeln innovative Produkte, die das Leben von Patient:innen und den Arbeitsalltag von Pflegepersonal und Ärzt:innen deutlich erleichtern können. Um ein Digital Health Device, Medizinprodukt oder Apps jedoch bereit für die Anwendung im realen versorgerischen Alltag zu machen, bedarf es einer intensiven Entwicklungszeit. Je früher das Feedback und die Bewertungen der angedachten Nutzergruppen berücksichtigt wird, desto gezielter kann die Produktentwicklung stattfinden. Seit Inkrafttreten der MDR benötigen Medizintechnikunternehmen außerdem zunehmend Echtdaten, um den klinischen Nutzen und die Sicherheit ihrer Produkte nachzuweisen. Hierfür baut das INSPIRE Living Lab eine Brücke zwischen der Industrie und der Klinik. Das Reallabor im Herzen der Universitätsklinik Mannheim bietet Firmen, KMU und Startups die Möglichkeit im echten Stationsgeschehen Produkte noch vor ihrer Marktreife mit Patient:innen, Ärzt:innen und Pflege zu testen. Auch können die Fachbereiche IT, Datenschutz und Compliance zu Rate gezogen werden. Auf der Station werden regulär Patient:innen aus den Fachdisziplinen Orthopädie und Urologie versorgt. Aktuell befinden sich 20 Betten im aktiven Einsatz. Um ein intensives Testen von Produkten möglich zu machen, wurden im ärztlichen und pflegerischen Bereich, sowie in den Patientenzimmern moderne technische Voraussetzungen geschaffen, die eine effiziente und sichere Entwicklung von Gesundheitsanwendungen ermöglichen. Durch die enge Einbindung von Nutzer:innen, direktes Feedback von fachlichen Expert:innen und die gezielte Datensammlung im klinischen Umfeld kann der Produktentwicklungsprozess optimiert werden.

  INSPIRE Living Lab - das integrierte Reallabor in der stationären Patientenversorgung

  • Reallabor im echten klinischen Stationsalltag
  • Integration in tatsächliche Abläufe
  • Expert:innenfeedback
  • Moderne IT-Infrastruktur mit diversen Anbindungsmöglichkeiten
  • Einbindung von Patient:innen

M²AXI Lab an der Medizinischen Fakultät Mannheim

Das Mannheim Medical User Experience and Usability Innovations Labor (M²AXI Lab) dient als kontrollierte Umgebung für die Evaluierung und die Testung digitaler Produkte im Bereich der Medizin, wie beispielsweise medizinische Geräte, Software und mobile Anwendungen. Das M²AXI Usability Labor befindet sich im Herzen des Universitätsklinikums Mannheim und erleichtert dadurch die direkte Zusammenarbeit mit Interessengruppen für Medizinprodukte, wie ärztlichem Personal und Patient:innen. Die Einrichtung steht Start-ups, mittleren und größeren Unternehmen sowie wissenschaftlichen Forschungsgruppen offen. Das Usability-Labor kann in verschiedenen Phasen der medizinischen Produkt- und Softwareentwicklung und -prüfung eingesetzt werden, einerseits um die Nutzerfreundlichkeit zu überprüfen, aber auch um beispielsweise die Auswirkungen von Designänderungen zu testen. Die Tests geben den Entwickler:innen zu einem frühen Zeitpunkt direktes Feedback zur Usability des jeweiligen Produktes, bevor es in Serienproduktion geht. Damit können das Labor und die wissenschaftliche Expertise dazu beitragen, die Usability neuer medizintechnischer Produkte zu verbessern, bevor sie auf den Markt kommen.

  M²AXI Usability Lab - das Reallabor für User Experience & Usability

  • Spezifizieren von Nutzeranforderungen
  • Experten:innen-Feedback zu medizintechnischen Produkten
  • Teilnehmerrekrutierung für Studien
  • Formative/Summative Evaluationen für medizintechnische Produkte
  • Gestaltung von Benutzeroberflächen digitaler Anwendungen
  • Beratung für die Usability Dokumentation [IEC 62366]
  • Bereitstellung von Labor & Ausstattung
  • Workshops zum Thema »Design Thinking«

Kontextspalte